Es war sein letzter Wunsch, vor seinem Tod noch einmal die Glocken von St. Laurentius zu hören. So begann auch der Gedenkgottesdienst in St. Laurentius am Vorabend des 80. Todestages von Everhard Richarz mit dem Beiern der Mondorfer Glocken durch Hans-Dieter Lülsdorf und Heinz Reuter. Zu dem Gottesdienst war auch der ehemalige Pfarrer unseres Seelsorgebereichs, Heribert Krieger, angereist.
Der am 03. Juni 1904 in Mondorf geborene Kaplan war in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zunächst durch seine regimekritischen Predigten und seine Jugendarbeit ins Visier der Nationalsozialisten geraten. Später unterstützte er jüdische Familien bei der Flucht. Im Februar 1939 wurde er mit zwei seiner Brüder verhaftet. Vermutlich wurden an ihm während der Haft medizinische Experimente durchgeführt. Tödlich an Tuberkulose erkrankt, starb er zwei Tage nach seiner Haftentlassung am 13. Februar 1941 in seinem Mondorfer Elternhaus.
Mit eindrucksvollen Worten würdigte Diakon Thomas Moormann diesen mutigen und aufrichtigen Geistlichen als Vorbild gerade auch in unserer heutigen Zeit.
Seit 2011 erinnert in St. Laurentius eine Plakette im Turmausgang in Richtung Friedhof an den Mondorfer, dessen Grab auf dem Kirchhof bis heute erhalten ist. Auch eine Straße am nahen Rheinufer ist nach ihm benannt. Vor seinem Elternhaus in der Obersten Gasse Haus Nr. 19 erinnert ein Stolperstein an ihn.
(Die Tonqualität ist nicht optimal, es handelt ich um einen spontanen Mitschnitt)