Filialkirche St. Adelheid

Zu Beginn der 1950ger Jahre gründete sich in dem damaligen Sieglarer Ortsteil Müllekoven, der seit alters her zur Pfarrei Bergheim gehört, aus privater Initiative ein Kapellenbauverein mit dem Ziel der Errichtung eines eigenen Kirchenbaus als Filiale der Pfarrkirche St. Lambertus.

1962-1964 entstand nach Plänen des renommierten Kölner Architekten Prof. Gottfried Böhm ein moderner roter Backsteinbau mit Glockenturm und schwarzen Schieferdächern, einem asymmetrischen Chordach sowie einem kleineren, zum Innenraum halboffenen Turm als Taufkapelle. Wegen der tausend Jahre alten Verbindung der Müllekovener zum Stift Vilich wurde die neue Kirche dessen erster Äbtissin, der Hl. Adelheid, geweiht. Am 15.11.1964 erfolgte die Benediktion durch Prälat Schlafke, jedoch erst am 11.2.1967 die Konsekration durch Weihbischof Augustinus Frotz.

Um 1990 wurde der Chorraum den nachkonziliaren Bedürfnissen angepasst und der auf einem Podest an der Rückwand stehende Altar nach vorne gerückt. Der ursprünglich auf der Altarmensa stehende Tabernakel fand einen neuen Platz im offenen Rundturm der "Taufkapelle". An der Rückwand des Chorraums stellte man einen neuen Tabernakel auf.

 

Ausstattung:

  • Altar: Marmor, mit Blattmotiv als Hinweis auf den Lebensbaum
  • Tabernakel: von Sepp Hürten, Köln (Ende 20. Jh.), Stele aus Weidenhahner Trachyt als Lebensbaum gestaltet, bronzenes Sakramentshaus mit Darstellung der Heiligen Stadt
  • Ambo und Sedilien: ebenfalls Marmorarbeiten aus der Werkstatt Sepp Hürten, Köln
  • Altarkreuz: Kruzifix (1596) von Böhm in der Schweiz für den Neubau erworben, ursprünglich an einem mächtigen Kreuzesbalken hängend, der an der Chorwand lehnte.- Bei der Umgestaltung durch Sepp Kürten als Hängekreuz umgearbeitet.
  • Taufstein. heller Marmor, Deckel mit Amethystknospe
  • Weihwasserbecken: heller Marmor
  • Marienstatue: Holz
  • Himmelfahrtsrelief in der Taufkapelle, Holz signiert mit „Auger 1948“
  • Kreuzweg: Bronzeguss von Manfred Saul, Hennef
  • Fenster: Stiftung der Gemeinde Sieglar aus einer Werkstatt in Kevelaer
  • Glocken: 4 Bronzeglocken (1964) Fis',a',h' d' der Firma Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen

Auf dem Vorplatz:

  • Adelheidisbrunnen: Stiftung von Walburga Müller (1990)

Quellen:

H. Brodeßer, Die Filialkirche St. Adelheid zu Müllekoven. Troisdorfer Jh. 33, 2003, 3ff.